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Wer kennt das schmucke Dorf im Herzen der Kleinen Luxemburger Schweiz nicht? Tausende Wanderer und Spaziergänger werden jedes Jahr von den vielfältigen Wanderwegen durch die schroffe Felsenlandschaft und die engen Schlüfte angezogen.

Ortsnamen wie Perecop, Hohllay, Roitzbach, Schnellert, Predigtstuhl und Wanterbach sind den meisten in- und ausländischen Gästen geläufig. Aber Berdorf hat noch mehr zu bieten, wie ein kurzweiliger Ausflug zu weniger bekannten Sehenswürdigkeiten, wie wir sehen können.
Iechternach.lu Special


Streifzug durch die Region Müllerthal
Das überraschende Berdorf
Steinzeitjäger, Römer und Wasser
Streifzug durch
die Region
MULLERTHAL

Geheimnisvolles
Aesbachtal

Berdorf: Steinzeitjäger,
Römer und Wasser

Zwischen Vogelsmühle
und Heringermühle

Das unbekannte
Haller

Ist der Turm, der etwas abseits der Pfarrkirche (1830) steht, eigentlich ein Kirchturm? Ja, aber es ist auch der Wasserturm, der die Ortschaft mit Trinkwasser versorgt. Die Trinkwasserquellen treten unter der etwa 80 Meter dicken Felsenschicht des Luxemburger Sandsteins zu Tage und werden dort, oder unten im Tal der Schwarzen Ernz, gefasst. Das Wasser wird in den Behälter im Kirchturm hochgepumpt, um den notwendigen Wasserdruck zu gewährleisten.

Da nach dem Zweiten Weltkrieg der Wasserturm und der Kirchturm zerstört waren, baute man 1951, neben der Kirche,  diesen weithin sichtbaren Turm auf, der seither beide Aufgaben erfüllt.
Viele Waschanlagen gab es am Fuß der Felsen, eine für jedes Dorfviertel. Die Waschfrauen mussten lange, steile Ab-und Aufstiege in Kauf nehmen, um ihrer Arbeit nachzukommen. Das Foto zeigt den Waschbrunnen in der Nähe des Halsbaches auf Birkelt.
Der auffällige Altarsockel  in der Pfarrkirche hat nichts mit dem christlichen Glauben gemeinsam. Es handelt sich um einen römischen Viergötterstein. Dieser war  vermutlich Bestandteil einer  Jupitersäule, die zum Schutz eines nahegelegenen Gutshofes gegen Blitzeinschlag errichtet worden war. Der Blitze und Donnerkeile schleudernde Jupilter stand auf einem Altar in der früheren Kapelle. Als man herausfand, dass es sich nicht um Gott Vater handelte, verschwand die Statue.

Gebrochen wurde der Viergötterstein auf dem linken Ufer des Barbesbaches, einem schmalen Seitental der Aesbach.
Auf den vier Seiten sind vier etwa 70 Zentimeter große  römische Gottheiten mit ihren Attributen zwischen mit Blumen und Loorbeer  verzierten Säulen dargestellt: die helmbedeckte Minerva (Vorderseite), der nackte Herkules mit Löwenfell und Keule (links) , der Lorbeer gekrönte Apollo mit Leier (Hinterseite), so wie  Juno mit ihrem Pfau (rechts).
Hamm  bedeutet Ort in einer Flussschleife. In unmittelbarer Nähe zur alten Wehranlage auf dem Kalekapp  gelegen, war der aus der Zeit um 1300 stammende Hammhof der Sitz eines Meiers. Beim Meier, dem  Vertreter des feudalen Grundherrn, wurden die Zehntel abgegeben.

Bis 1815 gehörte der Hof dem  Bitburger Bezirk und der Pfarrei Bollendorf an . Danach erst wurde er in die Gemeinde Berdorf integriert, aber bis vor kurzem feierten die Eigentümer stets die Bollendorfer Sankt Michael Kirmes,  und nicht die Berdorfer Kirmes.

Interessant sind die grässlichen, stark verwitterten Fratzen am Scheunengiebel. Sie sollten Unheil, Krankheit, Gewitter und böswillige Gesellen abschrecken.
Auf Kalekapp (Foto unten), dem nördlichen Bereich des Berdorfer Sandsteinplateaus, befinden sich zwei durch einen Felsspalt getrennte  Felswandabris. Bei Grabungen wurden etwa 5.000 Funde gezählt, die interessante Hinweise auf die Siedlungszeit und die damalige, natürliche Umwelt geliefert haben. Während der ganzen Steinzeit haben Jäger und Sammler diese Siedlungsstelle saisonal genutzt.
Alte private Fotosammlung aus Berdorf - hier klicken




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